Kevins Bartlett ist verschwunden by Robert B. Parker

Kevins Bartlett ist verschwunden by Robert B. Parker

Autor:Robert B. Parker
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Pendragon
veröffentlicht: 2014-12-28T05:00:00+00:00


Dieses E-Book wurde von der "pubbles GmbH & Co.KG" generiert. ©2014

Dieses E-Book wurde von der "pubbles GmbH & Co.KG" generiert. ©2014

14

Das nächste größere Einkaufszentrum lag in Peabody, nördlich der Schnellstraße 128. Es war ein großes rotes Backsteingebäude und bot Parkmöglichkeiten für 8 000 Autos. Marge Bartlett gab hier in drei Stunden 375 Dollar für Kleidung aus. Ich überwachte sie bei ihren Einkäufen, nickte zustimmend, wenn sie mich um meine Meinung fragte, und versuchte, nicht wie ein Perverser auszusehen, wenn ich vor den Damenumkleidekabinen auf sie wartete. Ich war froh, dass ich nicht meinen weißen Regenmantel angezogen hatte. Eine Menge gutaussehende Damen aus der Vorstadt gingen hier einkaufen. Mir fiel auf, dass Vorstadtdamen sehr enge Kleidung trugen. Ich sah sie mir genau an und suchte sie nach möglichen versteckten Waffen ab.

Um 13:45 Uhr waren wir wieder in Smithfield. Im Haus war es ruhig. Roger Bartlett arbeitete samstags, und Dolly hatten wir bei Tante Betty abgeliefert. Punkin lag träge unter einem Busch in der Nähe der Hintertür. Marge Bartlett öffnete die Tür und hielt sie mir auf, als ich die Tragetaschen ins Haus schleppte. Der Hund war aufgestanden und folgte uns.

„Stellen Sie die Taschen auf die Couch im Wohnzimmer“, sagte Marge Bartlett. „Ich rufe inzwischen den Party-Service an.“

Auf dem Teppich im Wohnzimmer lag eine Leiche, das Gesicht nach unten, den Kopf in seltsamem Winkel abgeknickt. Ich ließ die Tragetaschen fallen und ging mit gezückter Pistole in die Küche zurück.

Marge Bartlett telefonierte, dabei wandte sie mir den Rücken zu. Sonst sah ich niemanden. Der Hund hatte sich unter dem Esstisch ausgestreckt. Ich ging wieder ins Wohnzimmer, blieb neben der Leiche stehen und lauschte. Außer Marge Bartlett, die aufgeregt am Telefon über irgendeinen Salat diskutierte, hörte ich keinen Laut.

Ich steckte die Pistole wieder ins Halfter, bückte mich zu dem Toten hinunter und betrachtete sein Gesicht. Es war Earl Maguire. Das war’s wohl mit dem Rechtsverdrehen, Earl. Ich hob eine seiner Hände hoch und bewegte den Zeigefinger. Er war kalt und schon ein wenig steif. Ich ließ die Hand wieder fallen. So lange studieren und sich beim lernen fürs Staatsexamen den Kopf zerbrechen, und plötzlich kommt einer und bricht dir das Genick, wenn du gerade mal 30 bist. Ich sah mich im Zimmer um. Neben Maguires ausgestrecktem Arm lag ein Feuerhaken. Ein abstraktes Ölgemälde lag auf dem Boden in der Nähe der Wand, wo ein Bilderhaken darauf hindeutete, dass es vorher dort gehangen hatte.

Ich sah mir den Feuerhaken an, ohne ihn zu berühren. Es waren keine Blutspuren darauf. Ich stand auf und ging zur Vordertür. Sie war verschlossen, ebenso wie die Hintertür verschlossen gewesen war, die Marge Bartlett mit dem Schlüssel geöffnet hatte. Beide Türen waren unbeschädigt. Es gab keine weiteren Eingänge. Ich ging durch den Flur ins Wohnzimmer. Hier schien nichts verändert, bis auf die Tatsache, dass das Alkoholfach im Schrank offenstand. Darin standen eine Menge Flaschen. Es sah nicht so aus, als würde etwas fehlen.

Ich hörte, dass Marge Bartlett ihr Telefongespräch beendete, und ich hielt sie davon ab, den Raum zu betreten.

„Bleiben Sie hier“, sagte ich.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.